Zürich
Hafen Enge
2021
Mit den Seeaufschüttungen um 1880 wurde auch der ehemalige Hafen Enge neu angelegt. Er war bis weit ins 20 Jh. ein wichtiger Umgschlagplatz für Baumaterialien aus dem Gebiet des Obersees. Grosse Mengen an Sandstein, sowie Kies und Sand wurden hier umgeladen, damit der Bau der Quaianlagen und die damit einhergehende städtebauliche Erweiterung von der Stadt an der Limmat zur Stadt am See vollzogen werden konnte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlor die Transportschifffahrt auf dem Zürichsee ihre Bedeutung. Der Hafen Enge wurde ab 1968 zu einem privaten Bootshafen umgebaut und die Landfläche als öffentlicher Parkplatz genutzt.
Von der einfachen Gliederung des ehemaligen Hafens ausgehend wird ein langgezogener, urbaner Platz mit maritimer Atmosphäre vorgeschlagen und damit den vorgelagerten privaten Hafen in die Gestaltung miteinbezogen. Der Hafen wird von einem 180m langen und 11m tiefen Baumvolumen gehalten. Sein Erscheinungsbild erinnert an einen Uferwald. Der Waldboden ist leicht abgesenkt und die Ränder der Mulde mit Stampflehm ausgebildet, so dass sich ein weicher Übergang zum Mergelplatz ergibt. Mit einer Sitzstufe wird der Platz in zwei Bereiche gegliedert. Den offenen Platz mit Erschliessungsweg auf der oberen Ebene und dem Hafenquai als Aufenthaltsbereich am Wasser.
Als Materialien für die Platzgestaltung soll Sandstein und Kies vom Obersee verwendet werden. Sämtliches Platzwasser wird oberflächlich zur Promenade geführt, in unterirdischen Regenwasserkanälen zurück in den 40cm abgesenkten Baumkörper eingeleitet und über eine belebte Bodenpassage versickert.
Die räumliche Dimension verleiht dem Ort eine wohltuende Weite mit der er sich als einprägsamer Ort in die Reihe der Plätze und Promenaden im Bereich «City» einfügt und die Bedeutung und dem Nutzungsdruck am Seebecken gegenüber dem rechten Seeufer auf beide Seiten ausbalancieren soll.